Bade-Kuriositäten u.a.

Der Bade­wa­gen, eine ins Was­ser gescho­be­ne Umklei­de-Kabi­ne, wur­de schon um 1750 erfun­den und blieb ört­lich bis 1930 in Gebrauch. Bis dahin hat­te sich das Baden als Volks­ver­gnü­gen in vie­len Län­dern der Welt durch­ge­setzt — mit aller­lei Restrik­tio­nen und Kon­trol­len.

1(6) Eine Dame steigt aus einem Badewagen (1893) - Sie dienten in mondänen Badeorten als sichtgeschützter Umkleideort1(6) Aus­stieg 1893

2(6) Don't be afraid - hab keine Angst! So muss der Dame zugeredet werden. Postkarte.2(6) Post­kar­te: Hab kei­ne Angst!

3(6) Badepool bei Washington D.C. um 1920 - Die damalige Bademode war schon recht beinfrei, aber immer noch stark textilbetont3(6) Bade­pool bei Washing­ton 1920

4(6) Frivole Bademode im Bad bei Washington um 1920 - Mit einem Maßband wurde kontrolliert, ob die Damen zu viel Bein zeigten4(6) Frei­bad Washing­ton 1920

5(6) Am Toledo Beach trug man 1925 noch knielang und hochgeschlossen5(6) Post­kar­te: Tole­do Beach 1925

6(6) Badechic um 19256(6) Bade­chic um 1925

Gemälde mit Badenden um den Wechsel vom 19. ins 20. Jahrhundert

Dar­stel­lun­gen baden­der Per­so­nen sind in der fol­gen­den, klei­nen Gale­rie zusam­men­ge­tra­gen. Das frü­hes­ten Gemäl­de stam­men von Miciel Sweerts (1655) und von Nico­laes Maes (um 1660), doch um die Zeit der Jahr­hun­dert­wen­de vom 19. zum 20. Jahr­hun­dert wer­den sol­che Moti­ve häu­fi­ger. Auf­fäl­lig ist, dass die Suche nach “bathing nude” weit­aus mehr Wer­ke mit Jun­gen als mit Mäd­chen lie­fert, dar­über hin­aus noch weni­ger Gemäl­de mit Erwach­se­nen. Aber die Kunst­sze­ne nahm schon vor der Jahr­hun­dert­wen­de die Ent­wick­lung zum Natu­ris­mus und zur FKK vor­weg und ver­ewig­te ins­be­son­de­re nack­te Baden­de in ihren Wer­ken. Alle Bil­der sind auf­grund ihres Alters Public Domain.

Nackter Badespaß

Nack­ter Bade­spaß ist noch immer in vie­len Län­dern das meist ver­brei­te­te FKK-Ver­gnü­gen — sei es in aller­lei zugäng­li­chen Flüs­sen oder Seen, die von Aben­teu­er-suchen­den Jungs durch­forscht wer­den, sei es in Clubs oder Parks, die mit ihren viel­fäl­ti­gen Ein­rich­tun­gen Feri­en­gäs­te oder Wochen­end-Besu­cher anlo­cken. Fotos: Quel­le Use­net.

1(4) Eine Gruppe Jungs beim Baden1(4) Bade­spaß

Wenn Kleidung unnötig ist

Fast bis in die Jetzt­zeit hin­ein hat sich auch bei eini­gen nicht-indi­ge­nen Völ­kern (also Völ­ker, die wir aus der Geschichts­über­lie­fe­rung ken­nen, z. B. aus Euro­pa, Nord­afri­ka, dem Ori­ent, Asi­en) in Tei­len der Bevöl­ke­rung die Pra­xis erhal­ten, in man­chen Lebens­si­tua­tio­nen auf Klei­dung im eigent­li­chen Sin­ne zu ver­zich­ten, son­dern etwa nur einen Len­den­schurz zu tra­gen, weil Klei­dung ein­fach hin­der­lich ist. Kin­der ver­zich­ten dabei auch gern auf den Schurz und belas­sen es bei einer simp­len Len­den­schnur, einem Hals­band oder ver­zich­ten auf all dies.

1(7) Indischer Junge mit Lendenschnur. Am Halsband trägt er zusätzlich ein Medaillon-ähnliches Schmuckstück. (Foto um 1990) © Rames D.1(7) Indi­scher Jun­ge mit Len­den­schnur

Hals­band und Len­den­schnur sind etwas sehr Prak­ti­sches: Da es auf der nack­ten Haut nun ein­mal kei­ne Hosen­ta­sche gibt, kann man benö­tig­te Gegen­stän­de gut in die Len­den­schnur ein­hän­gen, so dass man sie nicht stän­dig in der Hand tra­gen muss. Aus dem legen­dä­ren Fei­gen­blatt Adams und Evas hat sich der Len­den­schurz ent­wi­ckelt, der ein­fach in die Len­den­schnur ein­ge­hängt wird:

2(7) Indischer Fischer mit Lendenschnur und Schurz. Einer seiner Söhne trägt auch eine Lendenschnur, der zweite kommt ohne alles aus (Foto um 1990). © Rames D.2(7) Indi­scher Fischer mit Len­den­schurz

Die klei­ne Her­de mage­rer Rin­der zu hüten ist in den ost­afri­ka­ni­schen Savan­nen­län­dern tra­di­tio­nell Auf­ga­be der grö­ße­ren Kin­der.

3(7) Als Rinderhirte braucht man keine Kleidung (Foto um 1990). © Rames D.3(7) Als Rin­der­hir­te braucht man kei­ne Klei­dung

In der jün­ge­ren Zeit ist die Gepflo­gen­heit, bei Arbeit oder Frei­zeit­ver­gnü­gen auf Klei­dung zu ver­zich­ten, in aller Welt sel­te­ner gewor­den. Das zeigt sich auch in Afri­ka, wo die indi­ge­ne Bevöl­ke­rung über Jahr­hun­der­te unter den euro­päi­schen Unter­drü­ckern und Aus­beu­tern lei­den muss­te. Inzwi­schen arbei­ten die Völ­ker dar­an, unter den schwie­ri­gen Bedin­gun­gen die Nach­wir­kun­gen der Fremd­herr­schaft zu über­win­den und ein neu­es, eige­nes Pro­fil auf­zu­bau­en. Der Pro­zess, Tra­di­ti­on und Moder­ne zu ver­bin­den, ist aller­dings nicht ganz ein­fach umzu­set­zen.

4(7) Zulu Kinder in ihrem Dorf. Man trägt Shorts und T-Shirts4(7) Zulu Kin­der in ihrem Dorf